Nun haben wirs endlich geschafft: Costa Ricas wohl berühmtester Nationalpark und zudem weltbekannter Schwulen-Hot-Spot (wir glauben immer noch, dass jeder Mann, der da rumläuft für weiße Mittelalte Europäer oder Amis käuflich zu erwerben ist)- MANUEL ANTONIO. Und das diesmal in einer richtig großen Gruppe: 9 Leute waren wir; darunter alle meine deutschen Arbeitskolleginnen, 2 deutsche Freundinnen, 1 Ami und 2 Ticos. Trotz der vielen Sprachprobleme eine sehr harmonische Reisegruppe :)
Letzten Freitag sind wir direkt nach der Arbeit losgefahren nach San José und standen da schon eine halbe Stunde im Stau. Da kam dann schon leichte Panik auf, dass wir den letzten Bus nach Manuel Antonio nicht mehr schaffen, die dann noch viel schlimmer wurde, als wir an die Bushaltestelle kamen und die Leute, die wir vorgeschickt hatten zum Tickets kaufen, meinten, es gäbe keine. Da die beiden kein Spanisch können, haben wir dann nachgeforscht und rausbekommen, dass die Bushaltestelle verlegt wurde. Also sind wir in Taxis gesprungen und wieder durch den ganzen Stau ans andere Ende der Stadt, wo wir dann die vorvorvorvorvorvorletzten Plätze bekommen haben. Wirklich 5 Minuten später und wir hätten die fast 4 Stunden lange Fahrt im Stehen hinter uns bringen müssen. Beim Rausfahren aus San José standen wir natürlich ertsmal wieder ne 3/4 Stunde im Stau. Diese Verspätung war wohl für unseren Kamikaze-Busfahrer Anlass genug, danach das letzte aus seinem Bus rauszuholen: der is über die linke Spur (ja auch auf der einspurigen Landstraße) gerast mit Lichthupe an, so dass bei jeder Bodenwelle mein Mageninhalt bis kurz untern Mund hochkam und dann wieder absank. Ekelig. Uns war allen ziemlich schlecht und gekreischt wie in der Achterbahn hab ich. Aber wir waren wahnsinnig schnell da, trotz der 45 Minuten Stau kamen wir 30 Minuten zu früh an. 3 von uns waren im Auto vorgefahren und auch die kamen nach uns an (gut, sie mussten noch Alkohol einkaufen fahren, aber naja). Ich würd mal so sagen, gerade nochmal so mit dem Leben davon gekommen.
Im Hostel angekommen, herrschte erstmal Ernüchterung, das war schon eine sehr basische Unterkunft. Aber was will man auch mehr erwarten, bei einem Dorm für 12 Leute als einen langen Schlauch mit Hochbetten an beiden Seiten? Wenigstens hatten wir das Dorm für uns.
Sobald dann die anderen mit den Getränken kamen, haben wir uns schnell fertiggemacht, costaricanische Nationalgetränke gezischt und sind zu 9 (! alle außer dem Fahrer hatten jemanden auf dem Schoß) in einem winzigen Auto die 10 km nach Quepos zum Weggehen gefahren. Nachdem wir zahlreiche Schwulenclubs ausgeschloßen hatten, sind wir dann auch endlich in was Annehmbaren gelandet. Nach 3 Stunden Schlaf (länger hätte ich es auf den dünnen Matratzen mit Holzplanken zwischen die man durchgerutscht ist auch gar nicht ausgehalten) sind wir dann um 6:30 davon aufgewacht, dass - eigentlich ähnlich wie im Zelt - die Sonne so reingeknallt hat, eine Bullenhitze herrschte und man gar nicht anders konnte als aufzustehen. Wir mussten das gute Wetter ja auch ausnutzen - auch wenn jede Zelle meines Körpers und vor allem mein Schädel was anderes brüllten - und sind daher gleich nach einem frühen Frühstück in den Nationalpark. Der ist genau das, ein Park, vielleicht noch ein TIERpark, aber mit einem wilden Naturschutzgebiet hat es eigentlich weniger zu tun. Die Menschenmassen drängen sich da auf breiten Wanderwegen durch und die Tiere, die man zu Gesicht bekommt, sind so zahm wie im Streichelzoo. Aber die Strände und das Meer sind toll.....so toll. Wir haben den ganzen Tag da nur rumgegammelt (eine Stunde wandern war ich, da ich auch mal Bewegungsdrang hatte, auch noch), bis uns der Hunger wieder ins Dorf gezwungen hat. Aber es war echt schön...und das was sonst an Stränden die bösen Menschen sind, die einem die Rucksäcke klauen, sind hier die verfressenen Affen und Waschbären, mit denen man sich, wenn man nicht aufpasst, schnell ein Tauziehen um die Tasche liefert. Dann muss man aber aufpassen, weil die Biester (süß sind sie ja) beißen und kratzen schon mal gerne, wenn man sie um ihre heißersehnten Chips bringt (klar, genauso wie ich ;) ). Danach sind wir nahc Quepos zum Essen gefahren und haben uns dann wieder in Manuel Antonio an den Strand gesetzt und unter einem beeindruckenden Sternenhimmel so lange entspannt, bis wir zu müde zum Weggehen waren ;) Trotzdem bin ich erst wieder spät ins Bett und am nächsten Tag genauso früh wieder aufgewacht. 3 von uns sind dann schon nach dem Frühstück nach San José zurück, aber wir anderen haben noch einen wieder wunderbaren Tag am Strand verbracht. Mit lecker Pina Coladas, hohen Wellen, viel Sonne, netten Menschen...und abends sind wir dann wieder zurück. Also, das war nicht mein letztes Mal in Manuel Antonio. Is schön da, zum Baden und Feiern. Natur gibs da eher weniger.
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