Tiger und Bär hatten echt Recht! Panama ist so toll! Da zieh ich hin, irgendwann mal. Und während der nächsten 4 Monate war es bestimmt nicht das letzte Mal, dass ich da war :)
Eigentlich war der Ausflug nach Bocas del Toro, einem Inselarchipel an der Karibikküste von Panama, ja eigentlich nur dazu gedacht, mein Visum zu verlängern, was langsam nach 3 Monaten schon am Ablaufen war, aber es war ein echt super Ausflug dorthin.
Sophie, meine Mitbewohnerin und-praktikantin sowie Beatrice, eine deutsche Praktikantin eines anderen Reiseveranstalters in San Jose haben uns Donnerstag in aller Frühe wieder mal zum Bus aufgemacht. Ja! In aller Frühe um 6! Dabei hätte das gar nicht sein müssen, denn der ganze Stress mit früh zum Bus fahren, damit wir noch Tickets bekommen, war dann totaler Quatsch. Wären wir erst um kurz vor 9 Uhr da angekommen, hätten wir noch genauso Tickets bekommen.
Fürs nächste Mal weiß ich das dann.
Dann gings mit dem Bus die allgemein bekannte Strecke (es gibt nur eine Straße, die in die Karibik führt, die man egal woher man kommt und wohin man will, nehmen muss) über Cahuita (kennt ihr ja schon von vor 2 Wochen) und Puerto Viejo nach Sixaola, dem Grenzort. Da fing das Abenteuer an: nachdem wir uns in Costa Rica ordnungsgemäß ausstempeln lassen haben, sind wir über eine sehr zerbrechlich wirkende Eisenbahnbrücke aus dem Jahr 1905 auf die panamesische (?) Seite geschwankt. Ich musste mich wegen meiner Höhenangst mal wieder richtig zusammennehmen. Dort angekommen war das erste, was die Grenzbeamten fragten, ob wir denn ein Rückfahrtticket hätten, sonst kommt man nämlich gar nicht erst rein. Da immer gut vorbereitet, hatten wir uns die natürlich genau aus diesem Grund schon in San Jose gekauft. Kaum hatten wir also unseren essenziellen Stempel (72 STunden musste ich außerhalb der Landesgrenzen bleiben) fing die Abzocke auch schon an. Hatte ich vorher mehrmals unseren Busfahrer gefragt, ob denn die Weiterfahrt ab Changuinola nach Almirante und von da aus mit dem Boot nach Bocas denn auch klappen würde, was er lautstark bejahte, kamen jetzt mehrere Bus und Taxifahrer an, die uns überzeugen wollten, dass wir das zeitlich gar nciht schaffen würden, da die Fahrt von der Grenze nach Changuinola mit unserem Bus 1 1/2 Stunden dauern würde, was bedeuten würde, dass wir in Changuiola den letzten Bus nach Almirante und dann da das letzte Boot verpassen würden. Mit ihnen ginge es schneller und wir wären auf der sicheren Seite. Als wir - inzwischen waren wir 5, denn ein Ire und ein Spanier waren im Bus zu uns gestoßen -denen das nicht glaubten, holten sie unseren Busfahrer dazu, der auf einmal, ganz plötzlich der gleichen Meinung wie die anderen Fahrer war. lautstark wurde dann 20 Minuten darüber verhandelt (jetzt bekamen wir dann auch Angst, dass wir ein Zeitproblem bekommen würden), wieviel die Taxifahrer (und natürlich auch wieviel unsere Busfahrer für diese Verarsche ;) ) bekommen würden. Letztendlich sind wir einfach wieder unter lautstarken Beschimpfungen zurück in unseren Bus. Und siehe da: in ZWANZIG MINUTEN waren wir in Changuinola, stiegen ganz bequem in unseren nächsten Bus mit dem wir ganz locker das vorvorvorletzte Boot erreichten. Das war nur ein kleiner Vorgeschmack auf all die Deals und Verarschen, die uns noch erwarten sollten ;)
Die Überfahrt mit dem Boot war ziemlich schrecklich. Erst machten wir uns noch darüber lustig, dass die Einheimischen Schwimmwesten anzogen. Nach kurzer Zeit hab ich meine dann aber auch freiwillig angezogen. Mit einer Nußschale über hohe Wellen springen und dabei merken, wie das Boot unter einem bei jeder Landung kracht und fast in der Mitte zerbricht, macht nur begrenzt Spaß und erinnert einen daran, dass einem das Leben doch unglaublich viel Wert ist ;) Außerdem wurde auf dieser Fahrt bereits die Grundlage für meine blaue Wirbelsäule gelegt, da man bei jedem Aufkommen auf den Wellen schmerzhaft gegen die harten Holzbänke geknallt ist. Und die raustehenden Wirbel wurden davon einfach mal blau und aufgeschubbert. Das sollte sich bei jeder Bootsfahrt verschlimmern. Sehr peinlich war nur, dass man ständig von irgendwelchen Leuten belächelt wurde (deren Wirbelsäule nicht so gebaut ist), die die blauen Flecken am Rücken im Bikini gut begutachten konnten, und naja, gleich sonst was dachten ;) Jaja, das lag aber wirklich nur am Boot ;)
Als wir dann ankamen, sind wir in unser Hostel gezogen: die Aqua Lounge direkt überm Wasser gegenüber von der Hauptstadt gebaut, auch bekannt als das Partyhostel. Aber genau das wollten wir ;) Wir sind dann also eingezogen und gleich erstmal los das kleine Örtchen erkunden. Die Menschen dort waren schon ziemlich arm und deshalb sah der Ort auch ziemlich vermüllt aus. Wir haben dann noch ziemlich lange nach einem passablen Restaurant gesucht und letztendlich auch eins gefunden, wo wir raltiv lecker gegessen haben. Wieder zurück im Hostel wollten wir dann was trinken, aber leider hatte die Bar des Partyhostels leider schon um 21 Uhr (mit der Begründung irgendwann müssen die Gäste auch mal schlafen - ja tagsüber am Strand!!! Aber doch nicht nachts!!!!) zu. Daher gammelten wir noch ein bisschen rum. Ich ging dann duschen und kam dann im Shclafanzug zurück auf die Terrasse (eigentlich wollten wir dann nämlich früh ins Bett um am nächsten Tag fit zu sein) und da waren Sophie und Beatrice schon mit Argentiniern und Chilenen am feiern. Ich mich also schnell in Klamotten geworfen und rüber gings nach Bocas zur ersten Party. Da haben wir dann bei günstigen Getränken überm Meer getanzt, bis dann doch irgendwann die Müdigkeit durchkam.
Nach nur wenigen Stündchen Schlaf mussten wir dann auch schon wieder los, wir hatten uns am Vorabend eine Schnorchel- und Delphintour anquatschen lassen. Bei wirklich schönem Wetter gings dann per Boot (in Bocas del Toro gibt es kaum Autos, man bewegt sich eigentlich nur mit dem Boot fort. Wassertaxis fahren einen eigentlich überall hin) zur Bucht der Delphine, wo ich wirklich meine allerersten Delphine in freier Wildbahn gesehen habe! Eine kleine Familie spielte dann sogar mit den Wellen, die unser Boot hinter sich herzog. Wirklich süß, wenn ich nur nicht immer an diese ganzen Vergewaltigungsszenen unter Delphinen denken müsste...
danach sind wir zu einem ganz tollen Ort gefahren, mit kristallklarem Wasser, Korallenriffen, Hängematten, wo wir über Mittag geschnorchelt sind. Merken fürs nächste Mal: Irina, bitte bring dir deine eigene Schnorchelausrüstung mit!!! Meine war so abartig mit schwarzen Ablagerungen im Mundstück, dass es mich wahnsinnig viel Überwindung gekostet hat, mir den Kram anzuziehen. Aber letztendlich musste es ja sein, wenn ich nicht alles unter Wasser verpassen wollte. Das Riff war zwar nicht weltbewegend, aber es waren ein paar sehr schöne bunte Fischchen unterwegs, manchmal nur Zentimeter von schwimmenden Menschen entfernt, die die von über Wasser gar nicht gesehen haben. Nachdem wir noch ein bisschen auf dem Steg gechillt und Mittaggegessen haben, sind wir dann weiter gefahren. Die Guides haben uns noch meherere Faultiere gezeigt (zum ersten Mal so dicht!!! Die sind echt schon putzig!) Und wir sind dann weiter zum Redfrog Beach, wo wir zwar leider keine Frösche gesehen haben, der aber ein langer schöner, karibischer Strand ist. Das letzte Schnorcheln musste dann ausfallen, weil leider ein paar Mädels nicht zur ausgemachten Zeit zurück gekommen sind und wir eine Stunde auf sie gewartet haben. So gings dann gleich zurück zum Hostel. Dort haben wir unseren "Wasserpark" ausprobiert: ein Trampolin mit dem man ins Wasser springen kann (supertoll, bei Chillout-Musik den halben Nahcmittag Trampolin zu springen) und Schaukeln über dem Wasser! Abends sind wir dann in den Ort zum Pizzaessen und anschließender Party. Das war aber nicht so mein Ding, zu viel Latino-Herzschmerz-Arschwackel-Musik und zu viele kleine, dicke Panamesen, die um die Tanzfläche bzw. später um dich rumstehen und nicht aufhören dich zum tanzen zu überreden. Irgendwann wollt ich dann lieber nach Hause.
Am nächsten Tag haben wir dann erstmal ausgeschlafen und sind dann von einem Boot zu einer anderen Insel gebracht worden. Mit dem Fahrer machten wir aus, dass er uns 5 Stunden später wieder am Strand abholt. Wir mussten ihn sogar vorher bezahlen, weil er sonst nicht genügend Geld zum Tanken gehabt hätte. Dieses Vertrauen fiel uns schwer, hat aber letzendlich alles gut geklappt :) Wir sind dann von dem Dorf Bastimentos zum Wizzard Beach gelaufen. Eine abenteuerliche Route durch matschigen Urwald (und wir in Flipflops, hatte uns ja keiner gesagt!!! Zum Glück sind alle Shclangen weggeblieben!). Das war echt schon gruselig. Am Anfang stand erstmal ein Schild, dass es sehr gefährlich wäre in diesen Wald zu gehen und man die ganze Zeit seine Umgebung nicht aus dem Auge lassen sollte. Ob nun wegen wilder Tiere oder bösen Menschen stand da nicht drauf und wurde uns auch erst klar, als wir am Strand ankamen und sofort ein aufgelöster Surfer auf uns zu gerannt kam und meinte, ob wir den Dieb gesehen hätten, der gerade alle seine Wertachen geklaut hätte?!? Obwohl dieser Strand ein ganz verschlafener, langer, einsamer Surferstrand ist, warten im Dschungel dahinter wohl viele hinterhältige Arschlöcher nur darauf, dass man seine Tasche eine Minute nciht im Blick hat. Echt blöd. Aber zum Glück ist uns nichts passiert. Nachmittags lief dann da aber auch erstmal vereinzelt die Polizei rum. Wir waren dort mit einer kleinen Gruppe, eigentlich zum Surfen, da aber die Wellen nciht so toll waren, gabs nur ein "kleines" (Chilenen sind dafür ja weltweit bekannt) Barbecue mitten am Strand in einer selbstgebauten kleinen Robinson Crusoe Hütte. Das war ein rundum gelungener Tag. Nichts tun außer Essen, Rumgammeln und ab und zu im Meer abkühlen und in den Wellen Spaß haben. Dass die Sonne etwas von Wolken bedeckt war, hat gar nichts gemacht. Trotzdem haben wir uns alle ziemlich verbrannt ;)
Die Abfahrt vom Strand war dann schon wieder ziemlich abenteuerlich. Wegen der hohen Wellen konnten die Boote nicht richtig nah an den Strand kommen, wir mussten also mit allen Sachen auf dem Kopf bei hohen Wellen ins Wasser laufen und uns dann irgendwie in die Boote hieven. Mir ist das wohl sehr elegant gelungen: ich bin kopfüber ins Boot getaucht und mein Arsch und meine Beine zappelten noch ziemlich lange draußen rum. War der Lacher schlechthin ;) Hatte ich da noch Angst, dass ich oder meine Sachen irgendwie nass werden könnten, war es auf der sher langen, weil durch die hohen Wellen sehr langsamen und vorsichtigen, Fahrt gar nciht mehr möglich nicht klitschnass zu werden. Außerdem bin ich fast Todesängste gestorben, wenn wir mit der Nußschale auf dem offenen Meer auf eine 4 Meter hohe Welle gezogen wurden und dann mit ihr ins Wellental gerauscht sind. Achterbahn ist dagegen mal gar nichts. Ein Wunder, dass ich nicht heiser wurde, so sehr, wie ich gekreischt habe. Aus dem Plan direkt in die Stadt ins Restaurant zu fahren wurde dann so klitschenass nichts. Erstmal duschen und dann sind wir in einem Restaurant supergünstig und total lecker Essen gewesen. Wir sind dann bald wieder zurück, denn in unserem Hostel war an diesem Abend Party und natürlich auch Ladies Night :) Da haben wir uns dann in 1 1/2 Stunden jeder ungefähr 7 Mischgetränke reingezogen. Brauchten danach nichts mehr und hatten eine tolle Nacht mit ganz viel Tanzen! Partymäßig bin ich jetzt für die 3 Monate doch eher ruhigem Langweilen in Ciudad Colon entschädigt :) Nach nur einer Stunde Schlaf gings dann los wieder zurück nach San Jose. Diesmal habe ich von der Reise aber kaum was mitbekommen, hab die ganze Zeit gepennt. Noch 1 Anekdote, wie es in Panama nun mal so ist: wir kamen in Changuinola an, wo um 10 Uhr unser Bus abfahren sollte, für den wir auch bereits ein Ticket hatten. Da sagte uns ein POLIZIST, dass unser Bus kaputt wäre und ein anderer an der Grenze auf uns warten würde. Bis dahin müssten wir ein Taxi nehmen. Natürlich würde uns das das Busunternehmen zurückgeben. Als wir dann endlich an der Grenze ankamen, durch die vielen Kontrollen duchwaren - in Panama gab es mal wieder keinen strom, das heißt wir standen 1 1/2 Stunden in der Schlange, weil der Beamte alle Daten per Hand checken musste - wollte der Bus erst ohne Sophie und Beatrice losfahren und ließ sich auch kaum davon abhalten, obwohl ich ihm versicherte, dass sie in 5 minuten kämen (er hatte ja schon 1 1/2 STunden auf uns gewartet), bekamen wir mit, dass der Bus doch in Changuinola nur 50 Meter von uns entfernt gestanden hätte und alles mal wieder nur ein abgekatertes Spiel zwischen Taxifahrern und Polizisten war!!!! Geld für das Taxi gabs natürlich daher auch nur teilweise zurück!!!! Jaja, so ist das in Panama (in Costa Rica ist uns das bis jetzt noch nicht passiert!!!) und fürs nächste Mal bin ich schlauer :)
So, das wars vom Wochenende. Durch und durch gelungen, Panama ich komme wieder!!! Und jetzt muss ich ins bett, die Fotos gibt es hoffentlich morgen!